kleine Katastrophen
Wenn bei uns mal alles nach Plan läuft, es keine Hürden und Hindernisse gibt, dann ist was faul. So war das schon immer. Umso erfreulicher, dass der Zwerg, der ja schon fast keiner mehr ist nun schon bald aus seiner Behausung auszieht und mit ihm wirklich alles in Ordnung ist.
Dass wir kein Babyfernsehen (Ultraschall in 4D) bekommen, weil der kleine Mann sich entweder bewegt oder die Hände vors Gesicht hält, ist dabei natürlich ganz nebensächlich. Zumal der kleine Kerl in wenigen Wochen, ja fast schon Tagen auszieht.
Gestern waren wir zur vorerst letzten routinemäßigen Vorsorgeuntersuchung. Ob wir die nächste noch mit Baby inside erleben, konnte der der Arzt nicht so genau sagen. Jedenfalls fühlte es sich wohl schon so an, als ist der Weg in die kalte, helle Welt geebnet und es könnte nun täglich losgehen aber genauso gut noch 3-4 Wochen dauern. Aber es läuft wie bisher alles nach Plan, alle Werte gut, Kind wohlauf und sehr aktiv dabei aber von den Herztönen her eher ein gelassenes Gemüt. Also alles so, wie sich die stolzen Eltern das wünschen.
Also war es Zeit Mittagessen zu gehen. Ein guter Freund kam dazu und so schlemmten wir Pizza bis der Papa in Spee wieder an den Schreibtisch zurück musste.
Wir verabredeten uns zwei Stunden später an selbigem um dann gemeinsam zum Auto zu gehen und nach Hause zu fahren, bzw. den zweiten Wagen zu holen (an Arzttagen fahren wir mit zwei Autos gen City). Bis dahin wurde ich vom Bekannten bespaßt, wir tranken einen guten Kaffee und bummelten nach Kindersachen.
Pünktlich zum gewünschten Feierabend war ich dann auch zur Stelle um den Herrn Papa abzuholen.
Auf dem Weg wollten wir noch am Autohaus vorbei, weil der Herr Papa ein hübsches neues Spielzeug gefunden hatte und die Besichtigung quasi auf dem Weg lag.
Wir schafften es nichtmal bis zu unserem Auto in der Tiefgarage, denn die Kamikaze-Erna hat mal wieder zugeschlagen. Der Weg führte auch nicht zum Autohaus, sondern in die Notaufnahme. Und nein der Zwerg (noch immer ohne Namen) ist nicht auf die Welt gekommen.
Erna (also ich) hat mächtig viel Bauch im Weg und sieht ihre Füße schon lange nicht mehr. Darum geht sie langsam und schaut wohin sie tritt. Tja, außer auf dem Weg in die Tiefgarage und der Weg ist sehr treppig. Also letzte Treppenstufe nicht gesehen, ins Leere getreten und gaaaanz blöd auf den linken Fuß gefallen, mich dabei aber elegant am Geländer festgehalten, damit der Bauch nichts abbekommt. Der Herr Papa in Spee dachte, dass ich mir den Arm verletzt habe, weil ich das verdammte Geländer nicht loslassen wollte. Falsch gedacht, der Arm, samt Schulter war ok, aber der Schock ließ mich den Griff nicht lösen.
Normalerweise, und da gibt mir jeder Recht, der mich kennt, stehe ich nach sowas immer sofort wieder auf, egal wie weh das tut, denn es könnte ja jemand gesehen haben.
Nicht so gestern. Mein lieber Mann wollte mir hochhelfen, denn ich bin ja reichlich unbeweglich. Aber außer ein "lass mich einfach hier liegen" kam da nicht viel von mir. Schlechtes Zeichen – ganz schlechtes Zeichen. Nachdem wir dann auch geklärt hatten, dass nicht der Arm, sondern der Fuß (auf dem ich noch immer drauflag) wehtat wurde der Herr Papa leicht panisch. Also Frau gegen ihren Willen unter den Arm geklemmt und zum Auto geschleppt.
Das mit dem Autohaus hatte sich dann auch erledigt – war ja klar. Unser Weg führte auf direktem Weg in die Notaufnahme des Krankenhauses zu dem wir zur Entbindung angemeldet waren.
Der Fuß quoll da schon aus dem Schuh, aber das war zunächst egal. Erstmal das Würmchen untersuchen. Also um 16 Uhr ab in den Kreißsaal. Kind war wie zu erwarten in Bestform, der hat von dem ganzen Stress nichts mitbekommen und hatte einen ganz normalen Puls, meiner hingegen raste, der Blutdruck im Keller und gefühlte 40° Fieber.
Also wieder zurück in die Notaufnahme (wir hatten da schon 17 Uhr) und warten – denn es war ja der jecke Dienstag und irgendwie hatte jeder zweite Patient eine Platzwunde am Kopf und die haben immer Vorrang. Nach geschlagenen zwei Stunden ist mein lieber Mann dann nach Hause gefahren, denn schließlich warteten die Hunde ja schon eine gefühlte Ewigkeit. Das nächste Problem war dann das zweite Auto, dass noch in der Pampa stand und das ich ganz sicher nicht nach Hause fahren konnte. Also die Nachbarin eingeladen, die war so nett und fuhr es nach Hause.
Mann und Hunde kamen dann gegen 20 Uhr um mich abzuholen.
In der Zwischenzeit hatte ich ja ausreichend Zeit mich mit den Ärzten auseinander zu setzen.
Ärgerlich war es schon, denn die Botschaften waren allesamt unschön.
Ich schwanger, also nix mal eben röntgen. Wenn Fuß gebrochen, dann sechs Wochen warten und ggf. neu brechen, damits grade wird. Ich dachte das war ein blöder Scherz. Nein, war es nicht. Schiene? Nö, gibt’s für Schwangere auch nicht. Worst Case: Fuß gebrochen, ohne Gips oder Schiene, sondern mit Salbenverband und Krücken nach Hause und warten bis der Zwerg da ist.
Bei schlimmeren Sachen gibts keinen Gips, sondern einen Außenfixateur, denn kann man auch in örtlicher BEtäubung setzen.
Alternative in meinem Fall, denn der Fuß war ja einigermaßen grade und nicht verschoben.
Ja, die gab es – röntgen in einem besonders niedrig dosierten Gerät. Gefahr für das Würmchen besteht eigentlich nicht, zum Schutz werden dann alle Bleidecken aufgelegt, die man finden kann.
Also die Alternative gewählt und mit 5 Bleischürzen den Fuß durchleuchtet.
Gebrochen war nix, das ist schonmal gut. Aber, nun kommt das schöne aber: dort wo sich die Bänder befinden, sind in der Röntgenaufnahme "Schatten" zu erkennen. Die diensthabende Ärztin (bis vor wenigen Wochen noch Internistin und nun in die Unfallchirurgie gewechselt. Wir kannten sie aus einem anderen KH und haben eher schlechte Erinnerungen an die Dame)konnte damit nichts anfangen und hat den Chefarzt gerufen. Der war sich auch nicht sicher. Redete etwas von nicht schienen und "letztlich ist es egal ob Zerrung oder Riss – Behandlung ist gleich". Das kann alles und nichts bedeuten. Gehaltene Aufnahmen wurden nicht gemacht, denn so wären noch einige Röntgenaufnahmen nötig gewesen.
Und der Knaller, für Schwangere gibt es auch hier nur einen Salbenverband, denn eine Schiene erhöht das in der Schwangerschaft ohnehin bestehende Thromboserisiko erheblich. Es müsste Heparin gespritzt werden und das geht wegen dem Kind wieder nicht.
Also Salbenverband und Krücken und einer offiziellen Zerrung (denn gesichert werden konnte der Bänderriss ja nicht) und ab nach Hause. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass ich nicht an eine Zerrung glaube. Im Arztbrief steht "leichte Schwellung und kein sichtbares Hämatom". Mein Fuß ist quietschblau und passt weder in Socken, noch in Schuhe. Nichtmal Aufstellen oder ansatzweise Auftreten ist möglich. Die erste Nacht war mit zwei geschlafenen Stunden entsprechend kurz. Ich soll wiederkommen, wenn es nicht besser wird. Aha und dann? Neuer Salbenverband?
3-6 Wochen soll ich nun mit den hübschen Krücken gehen – das sagt sich so leicht ohne Übergewicht. Die Nachbarn übernehmen nun die morgendliche Gassirunde, der liebe Ehemann die Nachmittags- und Abendrunde und ich, ich liege und leide. Es hätte so schön sein können die nächsten Wochen hier zu Hause.
Aber so gesehen – es ist nur der Fuß und der wird sicher wieder…
Dass wir kein Babyfernsehen (Ultraschall in 4D) bekommen, weil der kleine Mann sich entweder bewegt oder die Hände vors Gesicht hält, ist dabei natürlich ganz nebensächlich. Zumal der kleine Kerl in wenigen Wochen, ja fast schon Tagen auszieht.
Gestern waren wir zur vorerst letzten routinemäßigen Vorsorgeuntersuchung. Ob wir die nächste noch mit Baby inside erleben, konnte der der Arzt nicht so genau sagen. Jedenfalls fühlte es sich wohl schon so an, als ist der Weg in die kalte, helle Welt geebnet und es könnte nun täglich losgehen aber genauso gut noch 3-4 Wochen dauern. Aber es läuft wie bisher alles nach Plan, alle Werte gut, Kind wohlauf und sehr aktiv dabei aber von den Herztönen her eher ein gelassenes Gemüt. Also alles so, wie sich die stolzen Eltern das wünschen.
Also war es Zeit Mittagessen zu gehen. Ein guter Freund kam dazu und so schlemmten wir Pizza bis der Papa in Spee wieder an den Schreibtisch zurück musste.
Wir verabredeten uns zwei Stunden später an selbigem um dann gemeinsam zum Auto zu gehen und nach Hause zu fahren, bzw. den zweiten Wagen zu holen (an Arzttagen fahren wir mit zwei Autos gen City). Bis dahin wurde ich vom Bekannten bespaßt, wir tranken einen guten Kaffee und bummelten nach Kindersachen.
Pünktlich zum gewünschten Feierabend war ich dann auch zur Stelle um den Herrn Papa abzuholen.
Auf dem Weg wollten wir noch am Autohaus vorbei, weil der Herr Papa ein hübsches neues Spielzeug gefunden hatte und die Besichtigung quasi auf dem Weg lag.
Wir schafften es nichtmal bis zu unserem Auto in der Tiefgarage, denn die Kamikaze-Erna hat mal wieder zugeschlagen. Der Weg führte auch nicht zum Autohaus, sondern in die Notaufnahme. Und nein der Zwerg (noch immer ohne Namen) ist nicht auf die Welt gekommen.
Erna (also ich) hat mächtig viel Bauch im Weg und sieht ihre Füße schon lange nicht mehr. Darum geht sie langsam und schaut wohin sie tritt. Tja, außer auf dem Weg in die Tiefgarage und der Weg ist sehr treppig. Also letzte Treppenstufe nicht gesehen, ins Leere getreten und gaaaanz blöd auf den linken Fuß gefallen, mich dabei aber elegant am Geländer festgehalten, damit der Bauch nichts abbekommt. Der Herr Papa in Spee dachte, dass ich mir den Arm verletzt habe, weil ich das verdammte Geländer nicht loslassen wollte. Falsch gedacht, der Arm, samt Schulter war ok, aber der Schock ließ mich den Griff nicht lösen.
Normalerweise, und da gibt mir jeder Recht, der mich kennt, stehe ich nach sowas immer sofort wieder auf, egal wie weh das tut, denn es könnte ja jemand gesehen haben.
Nicht so gestern. Mein lieber Mann wollte mir hochhelfen, denn ich bin ja reichlich unbeweglich. Aber außer ein "lass mich einfach hier liegen" kam da nicht viel von mir. Schlechtes Zeichen – ganz schlechtes Zeichen. Nachdem wir dann auch geklärt hatten, dass nicht der Arm, sondern der Fuß (auf dem ich noch immer drauflag) wehtat wurde der Herr Papa leicht panisch. Also Frau gegen ihren Willen unter den Arm geklemmt und zum Auto geschleppt.
Das mit dem Autohaus hatte sich dann auch erledigt – war ja klar. Unser Weg führte auf direktem Weg in die Notaufnahme des Krankenhauses zu dem wir zur Entbindung angemeldet waren.
Der Fuß quoll da schon aus dem Schuh, aber das war zunächst egal. Erstmal das Würmchen untersuchen. Also um 16 Uhr ab in den Kreißsaal. Kind war wie zu erwarten in Bestform, der hat von dem ganzen Stress nichts mitbekommen und hatte einen ganz normalen Puls, meiner hingegen raste, der Blutdruck im Keller und gefühlte 40° Fieber.
Also wieder zurück in die Notaufnahme (wir hatten da schon 17 Uhr) und warten – denn es war ja der jecke Dienstag und irgendwie hatte jeder zweite Patient eine Platzwunde am Kopf und die haben immer Vorrang. Nach geschlagenen zwei Stunden ist mein lieber Mann dann nach Hause gefahren, denn schließlich warteten die Hunde ja schon eine gefühlte Ewigkeit. Das nächste Problem war dann das zweite Auto, dass noch in der Pampa stand und das ich ganz sicher nicht nach Hause fahren konnte. Also die Nachbarin eingeladen, die war so nett und fuhr es nach Hause.
Mann und Hunde kamen dann gegen 20 Uhr um mich abzuholen.
In der Zwischenzeit hatte ich ja ausreichend Zeit mich mit den Ärzten auseinander zu setzen.
Ärgerlich war es schon, denn die Botschaften waren allesamt unschön.
Ich schwanger, also nix mal eben röntgen. Wenn Fuß gebrochen, dann sechs Wochen warten und ggf. neu brechen, damits grade wird. Ich dachte das war ein blöder Scherz. Nein, war es nicht. Schiene? Nö, gibt’s für Schwangere auch nicht. Worst Case: Fuß gebrochen, ohne Gips oder Schiene, sondern mit Salbenverband und Krücken nach Hause und warten bis der Zwerg da ist.
Bei schlimmeren Sachen gibts keinen Gips, sondern einen Außenfixateur, denn kann man auch in örtlicher BEtäubung setzen.
Alternative in meinem Fall, denn der Fuß war ja einigermaßen grade und nicht verschoben.
Ja, die gab es – röntgen in einem besonders niedrig dosierten Gerät. Gefahr für das Würmchen besteht eigentlich nicht, zum Schutz werden dann alle Bleidecken aufgelegt, die man finden kann.
Also die Alternative gewählt und mit 5 Bleischürzen den Fuß durchleuchtet.
Gebrochen war nix, das ist schonmal gut. Aber, nun kommt das schöne aber: dort wo sich die Bänder befinden, sind in der Röntgenaufnahme "Schatten" zu erkennen. Die diensthabende Ärztin (bis vor wenigen Wochen noch Internistin und nun in die Unfallchirurgie gewechselt. Wir kannten sie aus einem anderen KH und haben eher schlechte Erinnerungen an die Dame)konnte damit nichts anfangen und hat den Chefarzt gerufen. Der war sich auch nicht sicher. Redete etwas von nicht schienen und "letztlich ist es egal ob Zerrung oder Riss – Behandlung ist gleich". Das kann alles und nichts bedeuten. Gehaltene Aufnahmen wurden nicht gemacht, denn so wären noch einige Röntgenaufnahmen nötig gewesen.
Und der Knaller, für Schwangere gibt es auch hier nur einen Salbenverband, denn eine Schiene erhöht das in der Schwangerschaft ohnehin bestehende Thromboserisiko erheblich. Es müsste Heparin gespritzt werden und das geht wegen dem Kind wieder nicht.
Also Salbenverband und Krücken und einer offiziellen Zerrung (denn gesichert werden konnte der Bänderriss ja nicht) und ab nach Hause. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass ich nicht an eine Zerrung glaube. Im Arztbrief steht "leichte Schwellung und kein sichtbares Hämatom". Mein Fuß ist quietschblau und passt weder in Socken, noch in Schuhe. Nichtmal Aufstellen oder ansatzweise Auftreten ist möglich. Die erste Nacht war mit zwei geschlafenen Stunden entsprechend kurz. Ich soll wiederkommen, wenn es nicht besser wird. Aha und dann? Neuer Salbenverband?
3-6 Wochen soll ich nun mit den hübschen Krücken gehen – das sagt sich so leicht ohne Übergewicht. Die Nachbarn übernehmen nun die morgendliche Gassirunde, der liebe Ehemann die Nachmittags- und Abendrunde und ich, ich liege und leide. Es hätte so schön sein können die nächsten Wochen hier zu Hause.
Aber so gesehen – es ist nur der Fuß und der wird sicher wieder…
kninchen - 22. Feb, 09:34
du armes armes armes mädchen!!!
ich hatte beim letzten abriss einen spezialschuh. sieht aus wie ein basketballschuh (also zwei braucht man natürlich) und geht über den knöchel hoch und ist hart verstärkt an den seiten.
damit konnte ich die krücken nach 2 wochen weglassen.
der war zwar sehr teuer, aber genial. und blöderweise habe ich ihn letztes jahr entsorgt.
mist....
*lasse 1000 trösterchen hier*