Die Geburt
…war dann doch anders als geplant.
Am Montag hatten wir in der Klinik einen weiteren Besprechungstermin für den Geburtsmodus, also wie der Kleine Mann auf die Welt kommen soll. Nach dem Vermessen riet uns der Arzt den kleinen zu holen, wenn er bis zum errechneten Termin nicht da sein sollte, da er von den Maßen schon recht groß war. Also wurde für den 19.03. der Kaiserschnitt terminiert, der errechnete Termin war der 17.03.
Soweit so gut. Wenn der kleine sich nicht von selbst auf den Weg macht, sollte ich dann am 16.03. zur Vorabbesprechung nochmal vorstellig werden und ansonsten war alles ok. Zum Abschluss folgte noch eine Untersuchung, da seit dem Treppensturz Flüssigkeit abging, aber direkt nach dem Sturz und eine Woche darauf der Test auf den Blasensprung negativ war, es wurde also kein Fruchtwasser gefunden.
Am Montag wurde dieser Test wiederholt – Ergebnis schwach positiv, wie beim Schwangerschaftstest ist auch dort leicht positiv gleich positiv, sprich Blasensprung. In der Regel setzen in dem Fall von alleine Wehen ein, bei mir aber nicht und da wir nicht genau wussten wann die Fruchblasse gerissen ist, war Eile geboten, denn in der Regel wartet man nur 12 Stunden, bis man antibiotisch eingreifen muss, da Keime zum Kind aufsteigen könnten. Bei mir war es evtl schon 13 Tage her.
"Herzlichen Glückwunsch, Sie bleiben ab jetzt hier."
Toll, zu Hause nichts vorbereitet (man hat ja noch soooo viel Zeit), keine Klamotten mit, dafür aber leichte Panik.
Mir/uns wurde dann die Wahl gelassen, ob wir einen Eileitungsversuch mittels Tabletten starten – in dem Fall werden medikamentös Wehen eingeleitet oder ob wir gleich den Kaiserschnitt wünschen. Wir entschieden uns für die Einleitung.
Diese Entscheidung habe ich wenige Stunden danach schon bereut. Mein Mann musste nach Hause, weil das Krankenhaus überfüllt war und kein Familienzimmer zur Verfügung stand. Ich hatte Schmerzen, aber kaum Wehen, der Muttermund öffnete sich nur einen Zentimeter und der Kleine wollte nicht raus.
Das ging die ganze Nacht so, an Schlaf war nicht zu denken.
Also orderte ich meinen Mann um 7h ins Krankenhaus und wir ließen den Arzt kommen um das weitere Vorgehen zu besprechen. Wieder wurde und Weitermachen oder Kaiserschnitt angeboten. Die Bauchschmerzen inzwischen ganz ohne Wehen trotz erhöhter Medikamentengabe waren schon so schlimm, dass ich nicht mehr alleine aufstehen konnte. Das "Weitermachen" kann man über 5-6 Tage hinausziehen, immer mit entsprechender Antibiose intravenös, also auch für den Kleinen Kerl in mir.
Das wollte ich nicht, habe ich mich doch trotz Bänderriss von allen Medikamenten ferngehalten und nun soll ich den kleinen vollpumpen.
Wir haben uns dann nochmal besprochen und uns um 8.00 Uhr für den Kaiserschnitt entschieden, einfach aus dem Grund, dass es für den Kleinen wohl das geringere Übel sein würde. Weitere 5 Tage unter Antibiose hätte seinen Darm recht übel mitgenommen und da es 11 Tage vor Termin war, waren die Fettreserven noch nicht ganz da.
Da an diesem Morgen auch ein geplanter Wunschkaiserschnitt anstand, war ich gleich als nächstes dran. Ab da ging alles ganz schnell. Ein Aufklärungsgespräch hetzte das nächste, der Anästhesist kam und erklärte, ich leistete 14 Unterschriften und erklärte mich zu allem bereit.
Der Oberarzt war krank, so dass wir in den Genuss der Operation durch den Chefarzt kamen.
Um 9.00 Uhr ging es dann in den OP, um 9.03 Uhr lag schon die Spinalanästhesie. Entgehen der Erzählungen anderer, ist man nicht ab Bauch abwärts betäubt, nein, man spürt ab dem Rachen ein Kribbeln, ab Schulterhöhe ist man ziemlich taub. Das wiederum führt zu fieser Übelkeit, weil der Magen ebenfalls kribbelt.
Um 9.06 Uhr lag ich mit allerlei Schläuchen an und in mir auf dem Tisch und schon kam der Papa in spe in den OP und dann ging es auch schon los.
Ich wurde leicht apathisch und bekam nicht mehr viel mit, weil ich ständig damit beschäftigt war meine Übelkeit in den Griff zu bekommen.
9.12 Uhr ist dann auch schon der kleine Mann (bis dato noch immer ohne Namen) herauspräpariert worden und wurde in den Vorraum gebracht, in eine Decke gehüllt und dann schnell wieder zu uns gebracht. Ganz blau und zerknautscht sah er aus, aber knöttern konnte er schon ganz gut.
Papa und Sohn gingen dann in den Kreißsaal nebenan und konnten sich Bauch an Bauch in Ruhe kennenlernen und ich wurde zugenäht. Da in vielen Schichten genäht werden musste, ruckelte und schuckelte der OP-Tisch ganz schön, das fühlte sich sehr bescheiden an und mein Mann war irgendwie erleichtert, dass er das nicht direkt mit ansehen muss.
9.40 Uhr waren wir dann alle wieder vereint, der kleine auf meinem noch tauben Bauch, der Papa an uns gekuschelt und ich noch etwas matt, was aber nur noch gut 20min anhielt. Lag wohl am Blutdruck, der gerademal bei 67/43 lag, aber stetig besser wurde.
Um 11.00 Uhr war das Gefühl in den Beinen schon wieder voll da, das Kribbeln und die Übelkeit waren weg und es gab für alle erstmal Mittagessen :-)
Und endlich nach dem Mittagsessen hatte der kleine Mann dann auch einen Namen – Philipp Leander sollte er heißen.
Wegen der Überbelegung im Krankenhaus mussten wir noch bis 18 Uhr im Kreißsaal bleiben, ehe wir ein Zimmer beziehen konnten. Zunächst hieß es auch, dass kein Familienzimmer zur Verfügung steht, was mich äußerst traurig stimmte, wäre es zum einen die erste gemeinsame Nacht, zum anderen war ich noch reichlich schmerzhaft und hing noch an diversen Schläuchen. Kind versorgen mit Blasenkatheter ist eben nicht möglich. Mit etwas Jammern ging es dann aber doch und der Papa durfte zwei Nächte bei uns bleiben. Welch eine Erleichterung.
Zwei weitere Nächte bekam ich dann weibliche Gesellschaft in mein Zimmer, aber auch das war auszuhalten, wenn auch nicht schön, da ständig Besuch da war.
Aber immerhin klappte die vorzeitige Entlassung mit ein bisschen Jammern ebenfalls hervorragend und nun sind wir alle wieder zu Hause und stellen uns den neuen Herausforderungen.
Die Narbe heilt gut, ich brauche noch eine ganze Menge Hilfe, da meine Organe durch den Eingriff alle ein wenig gestaucht sind und weh tun. Zudem hat man irgendwie immer das Gefühl, dass die Narbe aufreißt. Aber auch das wird besser. 15 cm ist sie lang und heilt gut. Sehen kann ich das zwar nicht, aber die Hebamme berichtet mir das.
Die kommt nun täglich und hilft beim Anlegen, schließlich will klein Philipp mal groß und stark werden und dafür braucht es Milch. Im Krankenhaus war viel zu viel los, als dass eine Schwester Zeit hatte das richtige Anlegen zu zeigen. Darum bekam der Kleine seine erste richtige Mahlzeit erst zu Hause. Auch wenn die Brustwarzen (ich weiß genaue Einzelheiten will da niemand hören) schon so wund sind, dass es blutet, man aber weiß, dass der Kleine wieder ran muss. Auch das haben wir gerade und das ist alles andere als ein erfüllendes Gefühl. Noch zwei Wochen, dann sollte auch das vorüber sein.
Zusätzlich pumpen wir noch die nächsten Tage ab, damit zum einen mehr Milch zur Verfügung steht und zum anderen auch mal Milch für den Notfall da ist, wenn es mir mal schlecht geht und Philipp mehr Hunger hat, als ich produzieren kann.
So wie gestern, denn die erste Nach im eigenen Heim war alles andere als erholsam, ein schreiendes Kind die ganze Nacht. Wir wechselten uns dann mit den Trösten ab, kamen aber immer nur auf 1-2 Stunden Schlaf am Stück, denn man hört den kleinen ja weinen und dann ist schlafen nicht möglich.
Die letzte Nacht hingegen war gut, 9 Stunden Schlaf mit einer Stunde Unterbrechung für Füttern und Wickeln sind in jedem Fall ausbaufähig.
Philipps Gewicht ist konstant, Geburtsgewicht waren 3640g, ganz der Norm hat er dann auf 3320g abgenommen, das war das Gewicht bei seiner Entlassung. Heute sind wir bei 3340g er hat also nicht weiter abgenommen, aber auch erst 20g zugenommen. Also auch hier alles in der Norm.
Ein richtiges Normkind also :-)
Am Montag hatten wir in der Klinik einen weiteren Besprechungstermin für den Geburtsmodus, also wie der Kleine Mann auf die Welt kommen soll. Nach dem Vermessen riet uns der Arzt den kleinen zu holen, wenn er bis zum errechneten Termin nicht da sein sollte, da er von den Maßen schon recht groß war. Also wurde für den 19.03. der Kaiserschnitt terminiert, der errechnete Termin war der 17.03.
Soweit so gut. Wenn der kleine sich nicht von selbst auf den Weg macht, sollte ich dann am 16.03. zur Vorabbesprechung nochmal vorstellig werden und ansonsten war alles ok. Zum Abschluss folgte noch eine Untersuchung, da seit dem Treppensturz Flüssigkeit abging, aber direkt nach dem Sturz und eine Woche darauf der Test auf den Blasensprung negativ war, es wurde also kein Fruchtwasser gefunden.
Am Montag wurde dieser Test wiederholt – Ergebnis schwach positiv, wie beim Schwangerschaftstest ist auch dort leicht positiv gleich positiv, sprich Blasensprung. In der Regel setzen in dem Fall von alleine Wehen ein, bei mir aber nicht und da wir nicht genau wussten wann die Fruchblasse gerissen ist, war Eile geboten, denn in der Regel wartet man nur 12 Stunden, bis man antibiotisch eingreifen muss, da Keime zum Kind aufsteigen könnten. Bei mir war es evtl schon 13 Tage her.
"Herzlichen Glückwunsch, Sie bleiben ab jetzt hier."
Toll, zu Hause nichts vorbereitet (man hat ja noch soooo viel Zeit), keine Klamotten mit, dafür aber leichte Panik.
Mir/uns wurde dann die Wahl gelassen, ob wir einen Eileitungsversuch mittels Tabletten starten – in dem Fall werden medikamentös Wehen eingeleitet oder ob wir gleich den Kaiserschnitt wünschen. Wir entschieden uns für die Einleitung.
Diese Entscheidung habe ich wenige Stunden danach schon bereut. Mein Mann musste nach Hause, weil das Krankenhaus überfüllt war und kein Familienzimmer zur Verfügung stand. Ich hatte Schmerzen, aber kaum Wehen, der Muttermund öffnete sich nur einen Zentimeter und der Kleine wollte nicht raus.
Das ging die ganze Nacht so, an Schlaf war nicht zu denken.
Also orderte ich meinen Mann um 7h ins Krankenhaus und wir ließen den Arzt kommen um das weitere Vorgehen zu besprechen. Wieder wurde und Weitermachen oder Kaiserschnitt angeboten. Die Bauchschmerzen inzwischen ganz ohne Wehen trotz erhöhter Medikamentengabe waren schon so schlimm, dass ich nicht mehr alleine aufstehen konnte. Das "Weitermachen" kann man über 5-6 Tage hinausziehen, immer mit entsprechender Antibiose intravenös, also auch für den Kleinen Kerl in mir.
Das wollte ich nicht, habe ich mich doch trotz Bänderriss von allen Medikamenten ferngehalten und nun soll ich den kleinen vollpumpen.
Wir haben uns dann nochmal besprochen und uns um 8.00 Uhr für den Kaiserschnitt entschieden, einfach aus dem Grund, dass es für den Kleinen wohl das geringere Übel sein würde. Weitere 5 Tage unter Antibiose hätte seinen Darm recht übel mitgenommen und da es 11 Tage vor Termin war, waren die Fettreserven noch nicht ganz da.
Da an diesem Morgen auch ein geplanter Wunschkaiserschnitt anstand, war ich gleich als nächstes dran. Ab da ging alles ganz schnell. Ein Aufklärungsgespräch hetzte das nächste, der Anästhesist kam und erklärte, ich leistete 14 Unterschriften und erklärte mich zu allem bereit.
Der Oberarzt war krank, so dass wir in den Genuss der Operation durch den Chefarzt kamen.
Um 9.00 Uhr ging es dann in den OP, um 9.03 Uhr lag schon die Spinalanästhesie. Entgehen der Erzählungen anderer, ist man nicht ab Bauch abwärts betäubt, nein, man spürt ab dem Rachen ein Kribbeln, ab Schulterhöhe ist man ziemlich taub. Das wiederum führt zu fieser Übelkeit, weil der Magen ebenfalls kribbelt.
Um 9.06 Uhr lag ich mit allerlei Schläuchen an und in mir auf dem Tisch und schon kam der Papa in spe in den OP und dann ging es auch schon los.
Ich wurde leicht apathisch und bekam nicht mehr viel mit, weil ich ständig damit beschäftigt war meine Übelkeit in den Griff zu bekommen.
9.12 Uhr ist dann auch schon der kleine Mann (bis dato noch immer ohne Namen) herauspräpariert worden und wurde in den Vorraum gebracht, in eine Decke gehüllt und dann schnell wieder zu uns gebracht. Ganz blau und zerknautscht sah er aus, aber knöttern konnte er schon ganz gut.
Papa und Sohn gingen dann in den Kreißsaal nebenan und konnten sich Bauch an Bauch in Ruhe kennenlernen und ich wurde zugenäht. Da in vielen Schichten genäht werden musste, ruckelte und schuckelte der OP-Tisch ganz schön, das fühlte sich sehr bescheiden an und mein Mann war irgendwie erleichtert, dass er das nicht direkt mit ansehen muss.
9.40 Uhr waren wir dann alle wieder vereint, der kleine auf meinem noch tauben Bauch, der Papa an uns gekuschelt und ich noch etwas matt, was aber nur noch gut 20min anhielt. Lag wohl am Blutdruck, der gerademal bei 67/43 lag, aber stetig besser wurde.
Um 11.00 Uhr war das Gefühl in den Beinen schon wieder voll da, das Kribbeln und die Übelkeit waren weg und es gab für alle erstmal Mittagessen :-)
Und endlich nach dem Mittagsessen hatte der kleine Mann dann auch einen Namen – Philipp Leander sollte er heißen.
Wegen der Überbelegung im Krankenhaus mussten wir noch bis 18 Uhr im Kreißsaal bleiben, ehe wir ein Zimmer beziehen konnten. Zunächst hieß es auch, dass kein Familienzimmer zur Verfügung steht, was mich äußerst traurig stimmte, wäre es zum einen die erste gemeinsame Nacht, zum anderen war ich noch reichlich schmerzhaft und hing noch an diversen Schläuchen. Kind versorgen mit Blasenkatheter ist eben nicht möglich. Mit etwas Jammern ging es dann aber doch und der Papa durfte zwei Nächte bei uns bleiben. Welch eine Erleichterung.
Zwei weitere Nächte bekam ich dann weibliche Gesellschaft in mein Zimmer, aber auch das war auszuhalten, wenn auch nicht schön, da ständig Besuch da war.
Aber immerhin klappte die vorzeitige Entlassung mit ein bisschen Jammern ebenfalls hervorragend und nun sind wir alle wieder zu Hause und stellen uns den neuen Herausforderungen.
Die Narbe heilt gut, ich brauche noch eine ganze Menge Hilfe, da meine Organe durch den Eingriff alle ein wenig gestaucht sind und weh tun. Zudem hat man irgendwie immer das Gefühl, dass die Narbe aufreißt. Aber auch das wird besser. 15 cm ist sie lang und heilt gut. Sehen kann ich das zwar nicht, aber die Hebamme berichtet mir das.
Die kommt nun täglich und hilft beim Anlegen, schließlich will klein Philipp mal groß und stark werden und dafür braucht es Milch. Im Krankenhaus war viel zu viel los, als dass eine Schwester Zeit hatte das richtige Anlegen zu zeigen. Darum bekam der Kleine seine erste richtige Mahlzeit erst zu Hause. Auch wenn die Brustwarzen (ich weiß genaue Einzelheiten will da niemand hören) schon so wund sind, dass es blutet, man aber weiß, dass der Kleine wieder ran muss. Auch das haben wir gerade und das ist alles andere als ein erfüllendes Gefühl. Noch zwei Wochen, dann sollte auch das vorüber sein.
Zusätzlich pumpen wir noch die nächsten Tage ab, damit zum einen mehr Milch zur Verfügung steht und zum anderen auch mal Milch für den Notfall da ist, wenn es mir mal schlecht geht und Philipp mehr Hunger hat, als ich produzieren kann.
So wie gestern, denn die erste Nach im eigenen Heim war alles andere als erholsam, ein schreiendes Kind die ganze Nacht. Wir wechselten uns dann mit den Trösten ab, kamen aber immer nur auf 1-2 Stunden Schlaf am Stück, denn man hört den kleinen ja weinen und dann ist schlafen nicht möglich.
Die letzte Nacht hingegen war gut, 9 Stunden Schlaf mit einer Stunde Unterbrechung für Füttern und Wickeln sind in jedem Fall ausbaufähig.
Philipps Gewicht ist konstant, Geburtsgewicht waren 3640g, ganz der Norm hat er dann auf 3320g abgenommen, das war das Gewicht bei seiner Entlassung. Heute sind wir bei 3340g er hat also nicht weiter abgenommen, aber auch erst 20g zugenommen. Also auch hier alles in der Norm.
Ein richtiges Normkind also :-)
kninchen - 12. Mär, 12:31